Me, myself and I- alleine in meiner Wohnung. Nur ab und zu huscht ein Mitbewohner vorbei. Doch dringt er nicht bis ins Bewusstsein durch. Nicht freiwillig, nicht mutwillig, Nein, aus gegebenem Anlass. Der Plan war einfach, fast zu einfach. Ein Wochenende mit mir selbst. Ohne Kontakt zur Außenwelt, ohne Störung in meiner trauten Einsamkeit. Nur meine Lernlektüre sollte mir Gesellschaft leisten. Die Black Box soll mein Bettchen sein. Die Wärter, meine Bequemlichkeit und mein schlechtes Gewissen.
Doch das Experiment ist misslungen. Bin eben doch nicht geboren, um alleine zu sein. Oder kann ich es einfach nicht? Mit mir alleine hält man es ja auch nicht aus. Zu wirr ist die Gedankenwelt, zu weit zurück reichen die Erinnerungen. Die Vergangenheit googeln, alte Lieder hören - her mit dem süßen Wein des Lebens. Wie schön müssen es Schizophrene haben! Gespaltene Persönlichkeiten, ich trink auf euch.
Nicht dass ihr denkt, ich sei noch verrückter als zuvor.
Für meine Prüfungen hab ich nicht sehr viel gelernt, aber über mich selbst doch Einiges. Und was wird mich wohl im Leben weiter bringen? Muss aufstehen... Dekubitus... Physisch, aber vor allem psychisch. Ein gedankliches Perpetuum mobile. Die Gedanken sind frei. "Ein bisschen Frieden für meine Träume, das wünsch ich mir"... Muss schlafen. Habe ein Schlafproblem. Kann nur wenn ich nicht will. Und wenn ich muss - keine Chance. Ist das denn nicht in allen Bereichen so?
Nebenwirkungen eines Experiments namens Leben.