Asi-Sozi-Projekt 2005: Randgruppen

Donnerstag, 3. November 2005

Ultimative Randgruppe: Deutschland

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Du setzt Maßstäbe an Erfolglosigkeit. Auch wenn Du wie Michael Schuhmacher auf der Motorhaube gewickelt worden wärst. Auch wenn Du perfektionistisch und astronomisch ehrgeizig wärst. Du wirst scheitern. Als Direktor, Elektriker, Schriftsteller, Diktator oder Schönheitschirurg.
Warum Du unzählige Male gestorben bist, muss man nicht verstehen. Aber es ist sicher das Du schon davor versagt hast. Du bist ein Verlierer. Du bist Deutschland.


Quelle: Flickr.com


Ich denke nicht, also bin ich

Gekonnt pathetisch und gewollt poetisch flimmert seit Anfang Oktober die Erweckungskampagne „Du bist Deutschland“ über unsere Bildschirme. Etliche Prominente und solche, die es sein wollen unterstützen tat- beziehungsweise stimmkräftig die Aktion mit dem Hundehäufchenlogo. Doch eigentlich geht es eher um Schmetterlinge und deren Flügelschlag, als um die Exkremente von Hunden. Denn Erstere sind schuld an Taifunen und vielleicht auch anderen Naturkatastrophen.
Diese Erkenntnis scheint schlimm genug, doch wer jetzt glaubt er trage keinerlei Schuld auf seinen Bundesbürgerschultern, der irrt gewaltig. Denn wenn Du Deutschland sein sollst, dann geht’s Dir ganz schön dreckig! Du hast resignierte Kinder und eine designierte Kanzlerin, die Ostdeutschland ist. Zumindest hast Du aber auch bedeutende Sprösslinge hervorgebracht, wie zum Beispiel Albert Einstein. Aber der ist vor Dir geflüchtet. Und das aus gutem Grund. Denn er wollte nicht mehr Deutschland sein.
Ebenfalls das Weite gesucht hat dein anderer Vorzeigeknabe, Michael Schuhmacher. Das Idol vieler selbsterklärter Rennfahrer hat sich überlegt, in einem anderen Land sein Geld zu horten. In Deutschland gibt’s ja bekanntlich nicht allzu viel davon. Doch „Ich bin Deutschland“ sprichts und züchtet sich gleich Nachwuchs auf bundesdeutschen, von Rauchern gefördeten Autobahnen. „Geh runter von der Bremse“ brüllt ein kleines Mädchen in die Kamera und bringt sich sogleich in Sicherheit. „Es gibt keine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der Deutschlandbahn“ meint eine Fahrradfahrerin, zumindest mit Helm ausgerüstet.
Vorbei scheinen die Zeiten, in denen wir vorausschauend und langsam fahren sollten. Diese Vorsicht hat bisher ja Deutschland auch nicht wirklich etwas gebracht – also Kursänderung. Endlich rasen und das auch noch für unser Land. Aber Achtung! Kein Hundehäufchen überfahren. Denn das ist das Wahrzeichen unserer neuen Attitüde. In unsere alten Mahnmale stellen wir die Randgruppen, um das Ganze aufzulockern und uns endlich vergessen lassen. Denn wir sind Deutschland. Das waren wir schon einmal, allerdings war da auch ein Österreicher mit von der Partie und der war auch nicht besonders erfolgreich im Umgang mit Randgruppen.
Xavier Naidoo, der Schwarze, Patrick Lindner, der Homo und sogar ein Behinderter darf mitmachen, auch wenn er die tolle Homepage nicht besuchen kann, denn dafür ist sie nicht gemacht. Aber er ist ein Teil von uns Allen, und wir alle sind ein Teil von ihm.
Jugendliche sind auf einmal „der Laden“ und dass diese die Nase gestrichen voll haben, lässt sich leicht am Schnee messen, der auf deutschen Toiletten rieselt.
Doch auch wenn der Gedanke gewöhnungsbedürftig erscheint, Deutschland zu sein, so bleiben am Ende wenigstens noch zwei Möglichkeiten:
Die, der 'ednischen Stoiberungen' oder die einer Anschlusskampagne „Du warst Deutschland, jetzt bist Du Europa“. Selbst schuld, hättest Du dich mal nicht so übernommen und die Kirche im Dorf gelassen. Denn Du bist nicht nur Albert, Michael oder Kati Witt. Nein, auch Peter Hartz, Helmut Kohl und auch Angela Merkel bist du. Um Himmels willen sagst du? Na, dann „schlag mit deinen Flügeln und reis Bäume aus“. Hauptsache irgendwie weg hier! „Du bist die Flügel, du bist der Baum“. Und ich dachte, ich wäre Deutschland?

Nachtrag: Sehr gelungen gewählt scheint auch die Schriftart/Font der Kampagne: Utopia!

Guckst Du hier, Deutschland:

KPD

KPD die Zweite

Eddie

Alisia

Montag, 31. Oktober 2005

Randgruppe die Sechste: Raucher

Ohne Zigarette schmeckt der Kaffee nur halb so gut

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Photo: popperschule.at


Ob nun „Rauchen lässt ihre Haut altern“ oder „Rauchen schädigt ihre Spermatozyten“ – bei der Anti-Raucher-Kampagne ist sowohl für Sie, als auch für Ihn die passende Schreckensbotschaft vom Bundesgesundheitsminister dabei. Doch was würdet ihr denn ohne uns Raucher machen? Gemäß dem Falle alle Raucher hören geschlossen auf oder sterben den kollektiven Tod der Herzinfarktgeneration - die scheinbar heile Welt würde sich in Rauch und Dunst auflösen und nichts wäre mehr so, wie es war.

Etwa die Hälfte des Rauchergeldes landet beim Staat. Eine Tatsache die nicht zu beein¬drucken scheint. Verunstaltete Zigarettenpackungen, schmerzhafte Preiserhöhungen, Schreckens¬meldungen sogar in der Fernsehzeitung und gravierende Beschneidungen der persönlichen Freiheit, wie Rauchverbot an öffentlichen Plätzen, in Büros und jetzt sogar in der Gastronomie – noch nie war das unbeschwerte Raucherleben so hart.

Dabei wolltet ihr Nichtraucher doch schon früher auf dem Schulhof am liebsten bei uns stehen. Unsere Ver¬wegen¬heit, unsere revolutionäre Ausstrahlung und nicht zuletzt unser Mut imponiertem so manchem Stubenhocker. Denn schon damals lebten die Raucher gefährlich. Militante Nicht¬raucherpetzen, missmutige Direktoren und verständnislose Eltern erschwerten bereits in jungen Jahren die ungestörte Entwicklung eines heranwachsenden Rauchers. Doch spinnt man die Geschichte mal weiter, so sollten die Nichtraucher heute vor uns auf die Knie fallen und die sich langsam schwarz färbenden Raucherbeine küssen.

Gäbe es uns nicht, so hätte die nun schon chronisch bankrotte Regierung mit einem noch viel größeren Haushaltsloch zu kämpfen. Seid doch dankbar, dass wir mit unserer Sucht die Wirtschaft ankurbeln und trotz immer höherer Steueranteile an einem Päckchen Zigaretten tapfer den Rauch in unsere Alve¬olen ziehen. Manche von uns hätten schon ein Häuschen im Grünen und einen Sportwagen. Aber Nein, wir zahlen lieber Steuern und zünden uns unsere Zigaretten symbolisch mit einem Fünfzig-Euro-Schein an. Ja, so verwegen sind wir, so unvernünftig. Und das ist auch das einzig gefährliche was Einem noch bleibt in einer Welt, in der man doch alles hat und lebt wie in einem Seidenkokon. Ihr wollt uns das nehmen? Ihr wollt uns verbieten in euren Bahnhöfen zu rauchen? Aber wir waren an der Finanzierung beteiligt. Und ihr schiebt uns ab wie ausgediente Gastarbeiter. Wir riskieren täglich unsere Gesundheit und was wir dann zu hören kriegen ist: Wer raucht, der frisst auch kleine Kinder. Aber müssten eure Kinder denn nicht viel mehr Leuten später die Rente finanzieren, würden wir uns nicht um die Ecke rauchen. Und für euch steigt die Chance auf einen Platz im Altenheim, während wir das Buch „Endlich Nichtraucher“ verspottend auf einer Wolke sitzen und endlich ungestört und genüsslich an einer Kippe ziehen können. Die meisten Raucher sterben nicht an Krebs, sie erfrieren auf Balkonen. Dabei solltet ihr unseren Bit-by-Bit-Suizid unterstützen, es entstehen nur Vorteile für Euch.

Wundervolle Filme mit Persönlichkeiten wie Marlon Brando oder James Dean, die rebellenhaft quarzen, „denn sie wissen nicht, was sie tun“. Beeindruckende Musik von Joe Cocker oder Bob Marley. Welcher Künstler würde denn von sich behaupten, er sei ja so stolz darauf, Nichtraucher zu sein. Wie uncool! Was wäre die Welt ohne die heldenhaften Raucher, die unbeschwert zu ihrer Sucht stehen und uns die Illusion von rauer Natur, echten Männern, verruchten Ladies und grenzenloser Freiheit propagieren. Wir wären um einige ausschwei¬fende Vorstellungen und unabdingbare Erfahrungen ärmer.

Natürlich weiß jeder Raucher, wie schädlich das Inhalieren des Glimmstängels ist. Aber auch jeder übergewichtige Mensch weiß, was er seinem Körper antut, wenn er den vierten 3-Liter-Eisbecher in der Woche kauft. Nur steht darauf nicht „Maßlosigkeit kann tödlich sein“ oder „Fressen fördert ihre Adipositas“. Ein Glück für die Übergewichtigen, die wohl genauso die Krankenkassen belasten wie ihre Leidensgenossen, die Raucher. Doch Auto-Aggression ist meines Wissens nach nicht strafbar.
Süchte entstanden wohl aus dem Bedürfnis heraus, etwas im Mund haben zu wollen. Schon Babies stecken sich alles Mögliche in den Mund und saugen daran. Dass viele Männer die Zigarette als Phallus-Symbol betrachten scheint nicht verwunderlich. Ja, Rauchen macht sexy. So wäre es doch verdammt schade aus irgendwelchen unerfindlichen Gründen diesen wunderbaren Reiz aus unserer Welt zu entfernen. Denn auch den Nichtrauchern würde etwas fehlen - zumindest der erbitterte Kampf um die ach so frische Luft.

Samstag, 18. Juni 2005

5. Die Studenten

Studium Revue passieren lassen

1. Stimmung im Studiengang

So schlecht, dass Professoren und andere Semester sogar darauf aufmerksam werden. Bei Referaten lachen, unerschütterlich Schwätzen, dass man selbst drei Reihen weiter vorn noch jedes Wort versteht, Hetzereien und Lästereien, unbegründete Ellenbogen-Attitüden, extreme Cliquenbildung, Dissen nonstop...
Könnte endlos weiter schreiben. Aber ich glaube das macht stark für mögliches späteres Mobbing im Beruf. Wenigstens etwas Gutes.

Dienstag, 7. Juni 2005

4. Die Amerikaner

Die Geschichte der Amerikaner ist eine Geschichte voller Missverständnisse. Also bei mir hatten sie es endgültig versch..., als sie diesen Shoorrsch Dabbeljuh Busch das zweite mal "gewählt" haben. Naja, eigentlich schon davor...
Ich danke hiermit Michael Moore für seinen Beitrag in meinem Weblog.

Ach ja, sollten die Engländer Randgruppe No. 5 werden? Was meint ihr?

Donnerstag, 2. Juni 2005

3. Babies

Süß sind die lieben, kleinen Pamperskacker solange, bis sie tun, was sie hier tun.
Macht ein Bäuerchen, bevor ihr euch das antut...

Mittwoch, 1. Juni 2005

Randgruppen, 2. Die Miss

Schönheit ist nicht immer alles. Das haben wir auch nie geglaubt. Aber dass schöne Frauen einen zum peinlich berührten Wegsehen bringen... Miss Ost-Deutschland hat´s geschafft

Montag, 23. Mai 2005

Intro und "Der Neonazi"

Aus aktuellem Anlaß habe ich mir nach langem Hin und Her nun eine neue Aufgabe gegeben.
Ich werde hier regelmäßig Randgruppen vorstellen und euch darum bitten, eine Gedenkminute einzulegen, dann herzhaft zu lachen und dann mal ernsthaft drüber nachzudenken.
Vielleicht hat jemand ja auch eine neue Randgruppe erspäht und petzt es mir :-)

Here we go...

1. Der Neonazi

Seht selbst...

JaNeinVielleicht

NiemalsStändigManchmal

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Malte - 5. Dez, 18:48
das hier ist zwar ein...
das hier ist zwar ein bisschen schmalzig, aber ich...
Cenicienta - 11. Nov, 15:17

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Zuletzt aktualisiert: 9. Mai, 20:41

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